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Zukunft Schulanlage

Bild: Michel Jaussi

Aktueller Stand

Traktandierung Gemeindeversammlung 15. Juni 2023

Der Gemeinderat beantragt anschliessend an der Gemeindeversammlung vom 15. Juni 2023 einen Verpflichtungskredit für das Siegerprojekt.

Studienauftrag Instandstellung und Ausbau

Das Wettbewerbsverfahren wurde im selektiven Verfahren durchgeführt. Aus 15 Bewerbungen wurden 6 Planerteams für die Weiterbearbeitung eingeladen. Die Fachjury ermittelte nach einer direkten Gegenüberstellung und Abwägung alles Vor- und Nachteile das Siegerprojekt und empfahl dem Gemeinderat einstimmig das Siegerprojekt von Marcel Baumgartner Architekten aus Zürich.

Das Siegerprojekt überrascht durch einen radikalen und eindeutigen Ansatz. Das Gebäude Trakt C soll komplett zurückgebaut und anstelle eines Ersatzgebäudes der bestehende Bestand aufgestockt werden.

Damit wird der Pausenhof freigespielt und kann mit einer grosszügigen Öffnung der Anlage zum See überzeugen.

Die Notwendigkeit der Sanierung aller Gebäudehüllen macht die Aufstockung trotz der notwendigen baulichen Verstärkungen wirtschaftlich interessant und nachhaltig. Der Schulbetrieb ist nach der Erweiterung optimal vernetzt. Die Jury schätzt den mutigen Entscheid nach „innen“ zu verdichten und die architektonischen Qualitäten des Bestandes damit zu stärken.

Die Kindergärten überzeugen durch eine attraktive Raumgestaltung und klar zonierten Nutzflächen.

Der Rückbau des Traktes C erweist sich aus frei räumlicher Sicht als eigentlicher Befreiungsschlag mit deutlichen Vorteilen für die Adressierung, die funktionellen Bezüge und die räumliche Qualität.

Konzept / Entwurfsidee Jurybericht

Die Projektverfasser erkennen eine markante und streng angelegte Anlage. Die Dramaturgie des Aussenraumes wird auf der Westseite allerdings durch die Treppe auf den profanen Wendeplatz enttäuscht.

Da die Gebäudehüllen der Trakte A und B zwingend saniert werden müssen, sollen diese beiden Baukörper um ein Geschoss aufgestockt werden. Anstelle des Traktes C soll ein grosszügiger ruhender Aussenraum entstehen, der sich zum See öffnet.

Die vier Kindergärten schliessen als niedrige Baukörper mit Sheddach den neuen Aussenraum nach Osten ab. Den Kindergärten werden auf beiden Längsseiten präzise formulierte Aussenräume angegliedert.

Funktionalität Schule

Schule und Kindergärten sollen entflochten werden. Durch die Aufstockung eines dritten Geschosses werden die neuen Schulräume selbstverständlich in die bestehende Anlage integriert. Die ausgeprägte innere Gasse wird westlich über alle Geschosse durch einen neuen Abschluss mit neuer Vertikalverbindung gefasst. Die interne Kommunikation ist optimal gewährleistet.

Die Räumlichkeiten der Musikschule werden im Sockel der neuen Kindergärten untergebracht, was die Eindämmung der Geräuschimmissionen auf den Schulbetrieb technisch vereinfacht.

Funktionalität Kindergärten

Die Kindergärten sollen ihre eigene Welt bekommen. Es wird ein niedriger klar gegliederter Baukörper in Holzbauweise entworfen. Der Zugang zu den Kindergärten kann, von der Schule getrennt, auch über die Südseite der Schulanlage angelegt werden. Die Kindergärten überzeugen durch attraktive und kindergerechte Räume. Die Aussenflächen sind den einzelnen Kindergärten vorgelagert und deutlich zoniert.

Trakt D

Der Trakt wird neu organisiert. Die Garderoben werden vom EG in das UG verschoben. Dadurch werden im Erdgeschoss zentral gelegene Flächen frei, die neu durch die Räume des Hauswarts belegt werden. Die Funktionalität des Traktes D entspricht den Anforderungen des Schul- und Vereinsbetriebs.

Umgebung / Aussenräume

Im Bereich des heutigen Trakts C entsteht ein gut dimensionierter Freiraum an der Hangkante. Dieser Raum ergänzt den heutigen Pausenbereich und erweitert ihn zu einem angemessenen, grosszügigen Freiraum, an welchem alle zentralen Funktionen von Schule und Kindergarten anliegen. Dieser Platz birgt auch das Potenzial, durch Dritte genutzt zu werden. Indes wird das UG Trakt C (Schutzräume) erhalten, was an dieser wichtigen Stelle Baumpflanzungen erschwert. In den bestehenden Pausenplatz werden chaussierte Bereiche eingeschnitten und der Baumbestand deutlich verdichtet.

Die Zugangsseite der Kindergärten ist mit einem grosszügigen Vordach überspannt. Südlich des Kindergartengebäudes sind, mit direktem Bezug zu den Kindergarten-Abteilungen, gedeckte Bereiche und Aussenspielflächen angelegt. Ergänzend steht ein grösserer Spielbereich östlich der Kindergärten zur Verfügung, ausgestattet mit Geräten, welche allenfalls auch den Primarschülerinnen und -Schülern zur Verfügung stehen können. Ein Schulgarten und drei Aussenklassenzimmer, angeordnet im Süd-Osten der Parzelle, komplettieren die Anlage. Entlang des Hauptzugangs im Osten werden Veloabstellplätze angeboten.

Insgesamt erweist sich der Rückbau des Trakts C aus freiräumlicher Sicht als eigentlicher Befreiungsschlag mit deutlichen Vorteilen für die Adressierung, die funktionalen Bezüge und die räumliche Qualität.

Ökologie / Nachhaltigkeit

Das Projekt sieht den Rückbau der oberirdischen Teile des Traktes C vor und die Aufstockung als Neukonstruktion. Durch die erzielte Optimierung der gesamten Aussenhülle ist der Vorschlag nachhaltig. Das Projekt spielt eine erhebliche Fläche der heutigen Schulanlage frei, was für zukünftige bauliche Anpassungen wertvoll ist.

Verpflichtungskredit Gemeindeversamlung vom 26.08.2020

An der Einwohnergemeindeversammlung vom 26. August 2020 hat der Gemeinderat dem Souverän die Gebäudestrategie der Gemeinde vorgestellt. Die Einwohnerinnen und Einwohner stimmten einem Verpflichtungskredit von CHF 390'000 (exkl. MWST und Teuerung) für die Projektierung der anstehenden Sanierung der Schulanlage Eggen zu.

Die Schulanlage Eggen umfasst sechs Gebäude mit unterschiedlichen Jahrgängen. Die aneinander gebauten Schulgebäude mit Trakt C (Baujahr 1970), Trakt B (Baujahr 1986) und Trakt A (Baujahr 2002) befinden sich an der Südseite der Parzelle. Die frei stehende Turnhalle Trakt D (Baujahr 1970) befindet sich westseitig Richtung See. Der Gebäudetrakt E beinhaltet die Mehrzweckhalle (Baujahr 1990) und liegt zentral. Der Trakt F mit Musikraum (Baujahr 1990) verbindet die MZH mit dem Schulhaus im 1. Obergeschoss.

Wechsel Oberstufe nach Fahrwangen

Ab Schuljahr 2023 wird die Oberstufe im ehemaligen Bezirksschulhaus in Fahrwangen unter einem Dach konzentriert. Mit dem frei werdenden Schulraum am Standort Eggen kann so für die zukünftige Entwicklung der Primarschule und der Integration des Kindergartenstandortes Hinterdorf genutzt werden. Auch den Vereinen soll am Standort Eggen eine optimale Umgebung ermöglicht werden.

Geplantes Vorgehen

Bereits 2018 wurde die ganze Schulanlage einer Zustandsanalyse unterzogen. Diese zeigt einen umfassenden Erneuerungsbedarf klar auf. Es ist zurzeit noch offen, wie sich die neue Schulanlage zukünftig präsentieren wird. Denn ihn einen ersten Schritt ist nun der zukünftige Raumbedarf zu ermitteln. Dabei werden die bestehenden Grundrisse in die Planung einbezogen. Der Bedarf von zusätzlichen Flächen, die im bestehenden Volumen keinen Platz finden, wird für den Wettbewerb ermittelt.

Auch die in die Jahre gekommenen Gebäude sind bautechnisch und energetisch auf den neusten Stand zu bringen. Die bestehende Substanz ist nach Möglichkeit zu erhalten. Dabei wird auf ein ausgewogenes Kosten/-Nutzen-Verhältnis geachtet.

Der Einbezug möglichst aller Anspruchsgruppen (wie Vereine, Lehrerkollegium, Kinder etc.) misst der Gemeinderat einen hohen Stellenwert zu. Natürlich sind auch die weiteren Anforderungen wie z.B. aus dem Lehrplan zu berücksichtigen. Zusammenfassend wird mit all diesen Faktoren ein Anforderungskatalog für einen Wettbewerb erarbeitet. Denn mit der Durchführung eines Wettbewerbs kann (analog beim Werkhof) das überzeugendste Projekt prämiert werden.